“Wie funktioniert Inkasso“ – diese Frage stellt man sich meist erst dann, wenn es um eine ganz akute Zahlungsstörung geht & die Zusammenarbeit mit dem passenden Dienstleister im Forderungsmanagement kurz bevor steht. Wahrscheinlich wird auch Sie eine vergleichbare Konstellation auf unseren Blog geführt haben. Daher möchten wir die Frage, wie Inkasso genau funktioniert, verständlich & umfänglich für Sie beantworten.

Die Stärke von Inkasso im professionellen Forderungsmanagement liegt dabei ganz klar im stringenten Ablauf: Alle Stadien, die eine offene Forderung im Laufe Ihres Lebens im Forderungsmanagement durchlaufen kann, bauen geradlinig, sinnvoll & nachvollziehbar aufeinander auf. Als oberstes Ziel geht es dabei selbstverständlich immer um die Realisierung der Forderung für den Gläubiger.

Um Inkasso als komplexe Leistung greifbar zu machen, lesen Sie hier 5 Dinge, die Sie über Inkasso wissen sollten – Wie funktioniert Inkasso …

  1. … als Dienstleistung
  2. … erfolgreich
  3. … in unterschiedlichen Bearbeitungsstadien einer Forderungssache
  4. … im Vergleich zu Alternativen im Forderungsmanagement
  5. … immer mit einem positiven Ergebnis

1: Wie funktioniert Inkasso als Dienstleistung?

Als Dienstleistung unterscheidet sich Inkasso grundsätzlich nicht von anderen Dienstleistungen, die Unternehmen in Anspruch nehmen. Ob man eine Werbeagentur in Berlin engagiert, oder ein Inkasso Büro in Köln mit dem Forderungseinzug beauftragt, macht rechtlich keinen allzu großen Unterschied. Für die ganz Genauen: Anders als andere Dienstleister sind Inkassounternehmen in einem bestimmten Rahmen handlungsbevollmächtigt.

Bei der Abrechnung existiert allerdings ein großer Unterschied: Denn während alle anderen Dienstleister Ihre Rechnung beim Auftraggeber (dem Gläubiger) geltend machen, gehen die gesetzlichen Inkassogebühren als sog. Verzugsschaden zulasten des Schuldners. Damit funktioniert Inkasso zu fairen Konditionen.

In der ganz konkreten Forderungsverfolgung funktioniert Inkasso in (bis zu) vier Stadien, die aufeinander aufbauen. Lässt sich ein offener Posten bereits in einem frühen Stadium realisieren, musst er logischerweise nicht in den weiteren Stadien bearbeitet werden. Die Inkassostadien sind die folgenden:

  1. Vorgerichtliches Inkasso
  2. gerichtliches Mahnverfahren
  3. Zwangsvollstreckung
  4. Titelmonitoring

Die meisten modernen Inkassodienstleister begleiten Ihre Mandanten & deren offene Posten über all diese Stadien & stehen immer mit Rat & Tat zur Seite – so lassen sich auch komplexe Forderungsangelegenheiten beitreiben & erfolgreich abschließen.

2: Wie funktioniert Inkasso heute so erfolgreich?

Dass Inkasso heute mit Erfolgsquoten von deutlich über 80% funktioniert, hat mehrere Gründe. Einerseits verstehen sich Inkassodienstleister inzwischen als Vermittlungsinstanz. Sie agieren als Mediator zwischen Gläubiger und Schuldner. Und sie fungieren als Lösungsanbieter & suchen aktiv mit dem Schuldner nach einer passenden Zahlungsvereinbarung, die den Schuldner in seiner jeweiligen Lebenssituation ernst nimmt. So kommen Schuldner ihrer Zahlungspflicht auch tatsächlich nach.

Andererseits hat sich auch die Qualität der Forderungen deutlich verbessert. Bei den meisten Forderungen liegt ein umfassender Datensatz zum Schuldner vor. Die Adresse muss nicht erst aufwändig ermittelt werden. Parallel haben auch die meisten Auftraggeber verstanden, dass das beste Forderungsmanagement immer eines ist, das möglichst frühzeitig ansetzt. Das bedeutet, das gut gepflegte Forderungsangelegenheiten bzw. Offene-Posten-Listen in ein stringentes Inkasso übergehen. So lässt sich in der professionellen Verfolgung offener Posten auf ein sauberes betriebliches Mahnwesen aufbauen.

Das hat zusätzlich das Potenzial, den betrieblichen Mahnlauf abzukürzen & das Mahnwesen frühzeitig ins professionelle Metier outzusourcen.

3: Wie funktioniert Inkasso in unterschiedlichen Stadien?

In den vier unterschiedlichen Stadien lässt sich die Frage „Wie funktioniert Inkasso“ nicht ganz einheitlich beantworten. Denn auch, wenn die Zielsetzung immer bleibt, die offene Forderung am Ende zu realisieren, spielen im Lebenslauf einer Forderung auch andere Faktoren eine Rolle.

Vorgerichtliches Inkasso setzt klar auf den Schuldnerdialog & eine Moderation der Forderungssache. Im gerichtlichen Mahnverfahren geht es durchaus darum, einen gewissen Druck zu erzeugen & auch wenig kooperative Schuldner zur Einsicht zu bewegen. Daneben geht es um die Titulierung einer Forderung und damit um die Verjährungshemmung & Forderungsabsicherung.

Nachgerichtlich, wenn eine Forderung also über einen Titel gesichert ist, steht die Zwangsvollstreckung an. Dann geht es darum, dass offene Posten auch zwangsweise (also gegen den Willen des Schuldners) gegen ihn durchgesetzt werden können. Das funktioniert über unterschiedliche Pfändungsmaßnahmen bzw. den Gerichtsvollzieherauftrag.

Im vierten Stadium, dem Titelmonitoring, steht die Langzeitüberwachung von Titelschuldnern auf dem Programm. Wenn nämlich unterschiedliche Umstände (bspw. Arbeitslosigkeit) eine erfolgreiche Pfändung im Erstversuch vereiteln, geht es darum, die passende Gelegenheit abzupassen & titulierte Forderungen mit Konsequenz & langem Atem durchzusetzen.

4: Wie funktionieren Alternativen zum klassischen Inkasso?

Neben dem klassischen Inkasso gibt es auch die Option, Forderungen zu verkaufen (Forderungskauf) oder auf Factoring zu setzen.

Im Forderungskauf geht es dabei ausschließlich um offene sog. offene notleidende Forderungen. Sie werden dann (je nach Forderungsqualität) an einen Forderungskäufer abgetreten. Dabei müssen aber erhebliche Einbußen zum Nennwert der Forderung berücksichtigt werden.

Im Factoring gewährleistet ein Factorer, dass alle Forderungen bis zu einem bestimmten Termin bezahlt sind. Darauf entfällt dann eine Pauschale über den Gesamtumsatz – also auch für Forderungen, die gar keine Zahlungsstörung verursacht hätten.

Finanziell & unternehmerisch bietet Inkasso meist das beste Gesamtpaket im Forderungsmanagement. Factoring & Forderungskauf stellen bei genauer Betrachtung keine attraktive Alternative zum klassischen Inkasso dar. Insbesondere finanziell sind die meisten Gläubiger im verlässlichen Inkasso deutlich besser gestellt, als im Factoring oder Forderungskauf.

5: Ist Inkasso immer erfolgreich?

Inkasso ist heute in vier von fünf Fällen erfolgreich. Gut die Hälfte aller offenen Posten lässt sich im vorgerichtlichen Inkasso durchsetzen & ist innerhalb eines halben Jahres ausbezahlt – der Fall ist dann erfolgreich geschlossen.

Es bleiben ca. 20% Inkassofälle übrig, die (zunächst) nicht erfolgreich realisiert werden. Ein guter Teil davon wird ausgebucht, weil Gläubiger die Titulierung & die Zwangsvollstreckung scheuen. Der andere Teil entfällt auf titulierte Forderungen, sie sich im Titelmonitoring befinden. Für diese Fälle stehen noch bis zu 30 Jahre in der Bearbeitung an, sodass sich unmöglich sagen lässt, ob sie tatsächlich niemals erfolgreich beigetrieben werden können.

Wie funktioniert Inkasso also? Erfolgreicher denn je, absolut transparent, völlig fair & als eine seriöse Dienstleistung im Finanzsektor.